Das ist nicht artgerecht! Warum du 10.000 Schritte am Tag gehen solltest

Weißt du, wie viele Schritte du am Tag gehen solltest? Für einen Erwachsenen liegt die Empfehlung bei 10.000 Schritten. Das gilt nicht nur für Couch-Potatos, sondern auch wenn du schon regelmäßig Sport treibst, solltest du dir Gedanken über mehr Bewegung im Alltag machen.

Eine Telefonistin legt im Durchschnitt zum Beispiel nur erschreckende 1.500 Schritte am Tag zurück und nur Postboten oder ähnliche aktive Berufe schaffen problemlos die empfohlene Schrittanzahl.

Sogar ich als Fitnesstrainerin schaffe nicht immer meine Schritte, obwohl ich auf der Arbeit die ganze Zeit über auf den Beinen bin!

Deshalb habe ich mir mal Gedanken darüber gemacht, warum die 10.000 Schritte so wichtig sind, wie man sie zählen kann und wie man ein paar mehr Schritte in den Alltag integriert.

Warum 10.000 Schritte?

Wo kommt eigentlich diese Zahl her: 10.000?

Diese Zahl ist evolutionsbedingt. Unsere Vorfahren liefen früher 40 km am Tag. Nicht weil sie sich gesund und fit halten wollten, sondern weil sonst ihre Mahlzeiten ausfielen. Das Fleisch jagte sich nicht von alleine, und auch Beeren und Pilze mussten gesammelt werden. Als unsere Vorfahren sesshaft wurden, betrieben sie Landwirtschaft und arbeiteten auf den Feldern. Das machten sie so lange, bis das Leben immer bequemer wurde und der Bürojob erfunden wurde. Heute muss man kaum mehr Wege zu Fuß zurücklegen. Überall gibt es Autos, Busse, Rolltreppen und auch der PC macht viele von uns zu richtigen Bewegungsmuffeln.

Dadurch ist unser Körper unterfordert und die Muskulatur leidet. Sie wird schlaff und verkürzt sich, woraus Fehlhaltungen und Schmerzen resultieren. Auch unsere Lendenwirbel, die Füße und die Augen sind nicht unbedingt für das lange Sitzen vor dem Computer gemacht, sondern zum Stehen, Laufen und in die Ferne schweifen.

Ganz besonders wichtig ist die tägliche Bewegung auch für unseren Stoffwechsel, denn beanspruchen wir unsere Muskeln nicht genug, können diese keinen Zucker aus dem Blut aufnehmen. Als Folge dessen steigt der Glukosespiegel an und um ihn wieder zu senken, produziert die Bauchspeicheldrüse großzügig Insulin. Geschieht dies über einen längeren Zeitraum, werden die Körperzellen resistent gegen Insulin und der Zuckerstoffwechsel gerät ins Wanken. Die Folge ist Diabetes!

Die 10.000 Schritte am Tag schützen aber nicht nur vor (Alters-)Diabetes, sondern auch auch vor Herzinfarkten und das Krebsrisiko kann reduziert werden. Sie stärken das Immunsystem und steigern die Fettverbrennung, so dass man schneller in ein Kaloriendefizit kommt. Und nicht zu vergessen: Man steigert sein Wohlbefinden und fühlt sich einfach besser und fitter!

10.000 Schritte

Schritte zählen – aber wie?

Deine Schritte sind eine gute Möglichkeit sichtbar zu machen, wie aktiv du im Alltag bist. Und hier noch mal der Hinweis, weil ich ihn gerade auf einem SportBlog für sehr wichtig halte: Auch wenn du regelmäßig Sport machst, solltest du die Aktivität im Alltag nicht vernachlässigen!

[bctt tweet=“Selbst regelmäßiges Training kann lange Inaktivität während des Alltags nicht komplett ausgleichen!“]

Wie kannst du es nun schaffen, wieder zur artgerechten Menschenhaltung zurückzukehren?

Erhebe deinen Ist-Zustand!

Erstmal musst du herausfinden, wie viele Schritte du überhaupt täglich zurücklegst. Wahrscheinlich wirst du dich irgendwo zwischen 4.000 bis 6.000 Schritten wiederfinden, es sei denn, du hast wirklich den totalen Bürojob und sitzt den ganzen Tag nur an deinem Schreibtisch.

Um aber nun deine genaue Schrittzahl zu ermitteln, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.

#1 Apps

Wenn es dir so geht wie mir, dann verlässt du die Wohnung eigentlich nie ohne dein Smartphone und schleppst es auch sonst überall mit dir hin. Das macht die Möglichkeit per Apps deine Schritte zu zählen so interessant. Du dokumentierst ganz nebenbei deine Wege und Bewegung und Alltag und kannst dir am Ende des Tages all deine Daten in der App anschauen. Meistens kannst du die Ergebnisse der einzelnen Tage auch noch vergleichen und die App wertet deine Aktivität aus. So kannst du sehen, ob du dich verbesserst, und es hilft dir, dein Pensum zu optimieren oder es einzuhalten.

Die Nachteile, die mir bei der Benutzung des Smartphones aufgefallen waren: Ich habe es zwar immer irgendwie bei mir, aber nicht immer am Körper!

Wenn ich zu Hause bin, dann liegt das iPhone irgendwo auf dem Tisch oder dem Sofa. Von dort aus zeichnet es aber natürlich nicht meine Schritte auf, wenn ich mich in der Wohnung bewege. Ganz ähnlich ist es auch auf der Arbeit. Obwohl ich dort die ganze Zeit auf den Beinen bin, zeichnet das iPhone nichts auf, weil es auf dem Schreibtisch liegt!

#2 Schrittzähler

Mit einem einfachen Schrittzähler, der die Bewegung mit Hilfe eines Pendelmechanismus registriert, kann man für den Einstieg in die Welt der Fitness Tracker nicht viel verkehrt machen. Sie sind relativ günstig zu haben und erfüllen ihren Zweck. Sie zählen deine Schritte. Es kann jedoch auch vorkommen, dass das Gerät Schritte zählt, während du Auto oder Fahrrad fährst. Deshalb geben diese Geräte, je nach deinen persönlichen Aktivitäten, nur eine ungenaue Anzahl deiner Schritte an.

#3 Vitawalker

Dir ist das alles zu aufwendig und du möchtest hier, jetzt und sofort herausfinden wie viele Schritte du ungefähr gehst? Dafür kann ich dir eine sehr einfache Möglichkeit empfehlen, mit der du überprüfen kannst, ob du dich ausreichend bewegst:

Probiere mal den Vitawalker.

Dort kannst du mit wenigen Klicks dein tägliches Laufpensum nachvollziehen und überprüfen, ob es denn auch ausreicht oder ob du dich vielleicht mehr bewegen solltest. Auch alltägliche und einfache Vorgänge werden in die Berechnung miteinbezogen. Am Ende des Tests kommt eine Schrittzahl raus und wenn du mit der nicht zufrieden bist, gibt es noch ein paar Tipps wie du mehr Schritte machen kannst.

#4 Fitness-Tracker 

Ich muss gestehen, ich bin ein großer Fan von Fitness-Trackern! Deshalb trage ich auch nicht nur einen, sondern gleich zwei jeden Tag an meinem Handgelenek. Das tolle bei diesen Trackern ist: man hat sie immer dabei! Ich trage das Up3 von Jawbone und das Fuel Band SE von Nike. Das Up Band trage ich auch nachts, da es auch meinen Schlaf aufzeichnet, und morgens nach dem Aufstehen geht es dann direkt ins Wohnzimmer, wo ich mir das Fuel Band auch wieder anlege.

Für mich sind das einfach Technik-Gadgets die ich als Accessoire oder Schmuck trage.

Für die Visualisierung der Daten gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Während das Fuel Band über ein Display verfügt, auf dem ich jederzeit meinen Bewegungsstatus überprüfen kann, ist für das Up eine App notwendig, in der ich mir die Daten anschauen kann.

Den größten Vorteil hat es für mich aber, dass ich die Bänder wirklich immer dabei habe und auch in der jeweiligen App die Daten der letzten Tage, Wochen und Monate anschauen kann.

Und natürlich gibt es noch viele weitere Fitness-Tracker, wie zum Beispiel von Garmin oder Polar. Da musst du dann einfach für dich herausfinden was dir wichtig ist oder was dir optisch zusagt.

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#5 Smartwatch

Ähnlich wie mit den Fitness-Trackern verhält es sich auch mit den Smartwatches: Ich liebe sie! Okay, ich liebe meine Apple Watch! Und die treibt mich wirklich immer wieder raus um meine Activity-Ringe voll zu bekommen.

Wie auch die Tracker, hat man so eine Uhr auch immer am Handgelenk mit dabei. Viele von ihnen sind sogar mit GPS- und Pulssensoren ausgestattet, so dass sie viel mehr als einfach nur deine Schritte aufzeichnen.

Dadurch sind Smartwatches auch schon wieder ein ganz eigenes Feld der Fitness-Tracker, da sie viel mehr können als nur deine Fitness zu tracken!

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10.000 Schritte im Alltag

Du hast nun bestimmt schon eine der fünf Möglichkeiten ins Auge gefasst, um deine Schritte zu ermitteln. Was machst du aber nun wenn du feststellst, dass du dich zu wenig bewegst? Ganz klar, du gehst raus und erstmal eine Runde spazieren!

Aber wie kannst du ohne viel Aufwand ein paar Schritte mehr in deinen Alltag einbauen? Dafür habe ich dir hier meine 15 einfachsten „Schritte“ für Freizeit und Beruf zusammengestellt:

  1. Benutze die Treppe statt der Rolltreppe oder des Fahrstuhls
  1. Lass einfach mal auf kürzeren Strecken das Auto oder den Bus stehen
  1. Wenn du einen längeren Arbeitsweg hast, dann steige wenigsten zwei Stationen vor deinem Ziel aus dem Bus, oder parke dein Auto ein paar Straßen von deinem Arbeitsplatz entfernt
  1. Trage deine Einkäufe in zwei oder drei Gängen in deine Wohnung. Das schützt zusätzlich auch noch deinen Rücken, wenn du nicht so schwer trägst
  1. Hausarbeit wie Staubsaugen oder Wischen bringen ordentlich Schritte auf dein Tageskonto
  1. Bring öfter mal den Müll raus oder runter
  1. Spazierengehen findest du langweilig? Dann hör dir dabei doch einfach mal ein Hörbuch an. Du wirst gar nicht merken wie die Zeit vergeht
  1. Triff dich mit deinen Freunden doch mal auf einen Spaziergang zum Quatschen
  1. Du hast den Bus verpasst? Nutze die Zeit bis der nächste kommt und geh schon mal zu Fuß eine Station weiter
  1. Nutze öfter mal das Fahrrad! Eine Stunde langsames Fahren zählt wie 7.500 Schritte
  1. Steh beim Telefonieren auf und laufe ein bisschen herum
  1. Auf der Arbeit kannst du deinen Kollegen ja vielleicht sogar direkt in seinem Büro aufsuchen. Das spart dir Telefon oder Mail und du kannst mit ihm persönlich alles klären
  1. Versuche Drucker oder Mülleimer nicht direkt an deinem Schreibtisch zu platzieren, so dass du jedes Mal aufstehen musst um sie zu benutzen
  1. Trinke ausreichend! Mindestens 2 Liter am Tag. Jeder Gang zur Toilette bringt dich deinem Schrittziel näher
  1. Plane nach deinem Mittagessen einen Spaziergang ein und mache diesen zu deinem festen Ritual. Motiviere deine Kollegen mit dir mitzukommen
Wie viele Schritte hast du heute schon gemacht?

In Zusammenarbeit mit Vitawalker.

2 Gedanken zu „Das ist nicht artgerecht! Warum du 10.000 Schritte am Tag gehen solltest

  1. Ein wirklich schöner Beitrag!

    Ich gehe meist mindestens 2h pro Tag spazieren (Spaziergänge, zur Schule laufen, einkaufen)… ob das allerdings für 10000 Schritte reicht, will ich eigentlich gar nicht wissen, weil ich mich so ganz gut fühle 😉

    Liebe Grüße

    1. Es freut mich, dass dir mein Beitrag gefällt. Wenn du jeden Tag zwei Stunden zu Fuß unterwegs bist, dann bewegst du dich bestimmt genug! Und am wichtigsten ist doch, dass du dich selber gut fühlst!

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