Seit unserem Urlaub in Australien vor drei Jahren haben wir diesen großen Traum einer Neuseelandreise! Einfach mal ans andere Ende der Welt reisen, Alltag und Arbeit vergessen und das Leben genießen. So wie wir es schon in Australien gemacht haben. (Bisher übrigens der beste Urlaub meines Lebens!)
Zu Weihnachten hatte ich mir im letzten Jahr einfach einen Reiseführer für Neuseeland gewünscht. Reiseführer kann man ja immer lesen. Mein Schatz war etwas überrascht, aber wir überlegten nur kurz und dann stand fest: warum dieses Abenteuer nicht direkt in diesem Jahr angehen? Wir werden ja auch nicht jünger!
Gesagt. Getan! In unter 3 Monaten haben wir unsere Neuseelandreise geplant und organisiert!
Wie haben wir das gemacht und was haben wir beachtet? Genau das erfährst du hier!
Neuseelandreise in unter 3 Monaten planen
Reisezeit
Wir sind normalerweise Herbstreisende! Also wenn alle anderen aus ihren Sommerferien zurück kommen, steigt bei uns die Vorfreude, denn September/Oktober sind unsere Reisemonate.
Nun laufen die Jahreszeiten in Neuseeland ja nun mal andersherum, das heißt, in unserem Frühling herrscht in Neuseeland Herbst.
Außerdem mussten wir immer sehr lange aushalten, bis endlich unser großer Jahresurlaub anstand und bis dahin gingen wir dann irgendwann wirklich auf dem Zahnfleisch. Die Luft war dann einfach raus und wir waren mehr als urlaubsreif!
Warum das dieses Jahr nicht einfach anders machen? Warum den großen Traum nicht sofort angehen und im Frühjahr schon in den Urlaub fliegen?
Wir haben kurz das Internet nach der besten Reisezeit befragt (die es natürlich nicht gibt, alles hängt von den jeweiligen Vorlieben ab) und nach den Temperaturen geschaut.
Im deutschen Frühling geht der neuseeländische Sommer langsam in den Herbst über. Die Temperaturen sollen noch angenehm warm sein, aber es sind weniger Touristen unterwegs.
Für uns die perfekte Reisezeit. Weniger Touristen klingt sowieso immer gut!
Also stand einer Reise im deutschen Frühling nichts entgegen.
Flugverbindung
Die Reisezeit für unsere Neuseelandreise stand nun also fest. Als nächstes ging es daran, die passende Flugverbindung zu finden.
Wir sprachen uns kurz untereinander ab, was unser Wunsch-Reisezeitraum ist, dann gab es ein paar Verhandlungen auf der Arbeit (immerhin muss der Urlaub auch so spontan genehmigt werden) dann wurde geschaut wann es die günstigsten Flüge gibt, kurze Nachverhandlung auf der Arbeit und schon war auch das geklärt!
Ich habe 3,5 Wochen Reisezeit aushandeln können und davon wollten wir den Großteil der Zeit in Neuseeland verbringen. Wir entschieden uns also gegen einen Stop-Over-Flug und suchten statt dessen nach einer der schnellsten Verbindungen in Richtung Auckland!
Aber Moment mal… Von wo wollen wir denn wieder zurück fliegen?
Nord- oder Südinsel, oder beides?
Während wir also auf der Suche nach Flügen waren stellte sich uns die Frage, welchen Teil Neuseelands wir denn überhaupt bereisen wollten?
Für uns stand fest, dass wir die Reise in Auckland starten wollten und dann erstmal Richtung Norden fahren wollten. Wir wollten beide unbedingt zum Cape Reinga!
Aber schafft man es dann noch in den 3,5 Wochen die wir hatten rüber auf die Südinsel?
Viele Reiseberichte sagen ja, empfehlen aber von Auckland direkt in Richtung Süden zu starten. Wir (Rebellen) entschieden uns dagegen und entschlossen uns, unsere gesamte Zeit auf der Nordinsel zu verbringen.
Die Kosten für die Fährüberfahrt, den Gabelflug und auch die Einwegmiete für den Campervan fanden wir einfach zu hoch, um dann unter Stress von der Nord- auf die Südinsel wechseln zu müssen.
Statt dessen haben wir uns einfach vorgenommen noch einmal ans andere Ende der Welt zurückzukehren und uns dann voll und ganz der Südinsel zu widmen!
Flugbuchung
Nachdem das auch geklärt war, suchten wir also einen möglichst kurzen Flug nach Auckland hin und auch wieder von dort zurück. Wobei mit kurz natürlich nicht die Flugdauer, sondern die Gesamtreisezeit gemeint ist!
Und wir wurden (mit einem kleinen Kompromiss) fündig!
Wir entschieden uns, donnerstags mit einer ganz angenehmen Flugdauer von 6h 30m in Richtung Dubai zu starten. Hier hatten wir nun (Achtung! Kompromiss!) 9h 15m Aufenthalt. Damit konnte ich mich anfangs nur sehr sehr schwer anfreunden. Vor allem, weil wir von 00:50 bis 10:05 in Dubai den Aufenthalt hatten. Eine Zeit, die, wie ich finde, wenig Gutes für den Jetlag macht. Dafür hatten wir dann aber das große Glück am Samstag, nach über 16h Flug, schon um 11:10 in Auckland zu landen und so konnten wir dort direkt Tageslicht und den ersten Urlaubstag genießen.
Das war es dann doch Wert, diesen Kompromiss einzugehen!
Zurück ging es dann alles etwas schneller, was aber auch nur so scheinen mag, aufgrund der günstigeren Zeitverschiebung. Wir starteten freitags wieder aus Auckland, mit einem Stopp in Melbourne, 1h 10m, und einem Stopp in Dubai, 3h 30m. So reduzierten wir die Flugzeit des Langstreckenfluges auf 14h und waren dann ziemlich schnell (nachmittags im Hellen) zurück in Hamburg.
Es hätte natürlich auch noch Alternativen gegeben, aber dann hätten wir ganz früh am Morgen starten müssen oder wären mitten in der Nacht in Auckland angekommen. Das wollten wir unserem Jetlag aber nicht antun. Und auch auf kürzere Flüge mit mehr Ziwschenstopps hatten wir keine Lust, denn wollten den Urlaub ja in Neuseeland verbringen!
Campervan
Zeitgleich mit der Suche nach dem passenden Flug starteten wir auch die Suche einem Campervan.
Wobei man hier gar nicht von Suche sprechen kann. Wir wussten nämlich genau was wir wollten! Wir wollten wieder unseren geliebten Jucy-Campervan, mit dem wir schon in Australien und in den USA unterwegs waren. Für unsere Neuseelandreise hatten wir nun auch wieder die Möglichkeit den etwas größeren Jucy Condo zu mieten, den wir schon aus Australien kannten, und bei dem wir nicht mehr auf dem Autodach schlafen müssen. (Wobei ich das absolut mega toll fand!)
Nachdem unsere Reisedaten feststanden ging es also direkt in die Verhandlung mit Jucy. Das solltet ihr unbedingt auch machen! Bucht bloß nicht einfach so nach Listenpreis, schaut euch die Zusätzlichen Kosten an, und verhandelt, dass ihr z.B. Camping-Tisch und -Stühle oder ein Navi gratis zu eurer Miete dazu bekommt.
Reisegepäck
Der nächste Schritt: was für Reisegepäck nehmen wir mit? In so einem Campervan ist ja nicht so viel Platz. Als ich meinem Freund von meinen Überlegungen erzählte, hat der eine kleine Krise bekommen. Ich habe irgendwie die Angewohnheit, jeden zweiten Urlaub mit einem neuen Reisegepäck zu starten.
Ich glaube ja, das lag nur daran, dass ich seit einigen Jahren diesen Wunsch nach einem tollen Reise-, Trekking-, Wanderrucksack in mir verspürte. Und was soll man während unserer Neuseelandreise in einem Campervan auch mit einem aufklappbaren Koffer anfangen?
Überlegt, gegoogelt… Und nichts gekauft! Es fällt mir einfach super schwer, bei teuren Einkäufen eine Entscheidung zu fällen. Die Hilfe kam letztendlich von meinem Freund. Nachdem ich ihm so lange vorgejammert hatte, dass ich einen Rucksack brauche, und es ja auch spezielle Frauenrucksäcke gibt, (ich liebäugelte mit einem Modell von Osprey) hat er sich abends mit mir hingesetzt und wir haben zusammen das Internet befragt.
Gar nicht lange später hatten wir eine Bestellung aufgegeben (er ist da das genaue Gegenteil von mir)! So zogen kurze Zeit später zwei nagelneue Osprey Rucksäcke bei uns ein.
Unsere Wahl ist auf den Fairview für mich und den Farpoint für ihn gefallen. Im Grunde derselbe Rucksack, einmal speziell für Frauen und einmal die Standardvariante für Männer.
Einpackhilfen
Aber Moment mal… Ich kann doch jetzt nicht einfach alle meine Klamotten in den Rucksack werfen. Wieder kurz das Internet befragt, wie Reiseblogger, die mit Rucksack reisen, das so machen: es müssen Einpackhilfen (Packing Cubes) her! In diese kleine bis mittelgroße Taschen konnten wir dann die Klamotten verpacken, damit im Rucksack kein Chaos entsteht.
Zum Glück stand zu diesem Zeitpunkt der Valentinstag kurz vor der Tür, und so habe ich von meinem Schatz eine große Auswahl an unterschiedlichen Einpackhilfen geschenkt bekommen!
Carry On
Nun hatten wir also einen Rucksack als Reisegepäck für unsere Neuseelandreise. Wie das mit Rucksäcken nun mal so ist, die trägt man bestimmt auch ab und zu mal auf dem Rücken. Das Problem an der ganzen Sache: mein bisheriges Handgepäck war auch ein Rucksack. Das ging so nun natürlich nicht mehr! Und der Idee von meinem Freund, den zweiten Rucksack vor dem Bauch zu tragen, der konnte ich ja nun gar nichts abgewinnen. Bei meinem alten Weekender, den ich früher immer mithatte, habe ich mittlerweile Angst, dass er die Reise nicht mehr in einem Stück überlebt. Also was tun?
Bei Pinterest bin ich dann auf die tolle Idee gestoßen, dass man Wickeltaschen super für das Handgepäck nutzen kann! Diese Taschen haben dafür oft eine schöne Größe, sie sind weder zu klein noch zu groß, sind gut zu tragen und sehen teilweise auch noch echt schick aus!
Also habe ich mich da mal umgeschaut und tatsächlich eine tolle Tasche gefunden, die (im erschwinglichen Rahmen) alle meine Wünsche erfüllt hat.
Damit war dann auch mein Reisegepäck komplett.
Routenplanung
Eigentlich planen wir nicht viel, wenn wir verreisen. Darüber hatte ich auch hier schon mal geschrieben. Wir lassen uns auf unseren Reisen gerne treiben, bleiben wo es uns gefällt und reisen weiter, wenn es uns nicht (mehr) gefällt. Trotzdem habe ich gerne so ein ungefähre Reiseplanung im Kopf, damit wir einen Überblick haben über die Zeit, die uns bleibt, und über die Strecke, die wir bis zum Ende der Reise zurücklegen müssen.
Gerade für unsere Neuseelandreise fand ich das besonders wichtig. Ich hatte irgendwie das Gefühl, ich könnte sich sonst in diesen großartigen Landschaften einfach verlieren.
Ziemlich schnell fand ich heraus, dass man im Uhrzeigersinn über die Insel reisen sollte. Da in Neuseeland ja Linksverkehr herrscht, hat man so einen besseren Blick auf die Küste und es fällt auch leichter an Rastplätzen oder Aussichtspunkten anzuhalten um die Aussicht zu genießen.
Ich setzte mich also an Google Maps und plante verschiedene mögliche Routen, kontrollierte die Gesamtkilometer und überlegte, wie viele Kilometer wir am Tag fahren müssten um die jeweilige Tour zu schaffen. So fand ich schnell heraus, dass es unmöglich ist, die ganze Nordinsel zu umrunden und gleichzeitig die interessanten Anlaufstellen im Inselinneren anzufahren. Stelle sich die Frage, welche Küste ist spannender? Die Ostküste, mit ihren Sonnenaufgängen oder die Westküste, mit ihren Sonnenuntergängen? Wir sind eigentlich totale Sonnenuntergang-Fans, trotzdem habe ich mich für eine Route entlang der Ostküste entschieden.
Ausschlaggebend hierfür war ein Reiseführer, der die Tour an der Ostküste als Classic-Trip aufführte, während an der Westküste nicht so viel empfohlen wurde. Somit war also die Entscheidung gefallen!
Unsere Neuseelandreise geht von Auckland in den Norden, zum Cape Reinga. Dann entlang der Ostküste in Richtung Wellington und durch das Inselinnere zurück nach Auckland!
Inspirationen
Inspirationen für unsere Neuseelandreise habe ich mir hauptsächlich aus Reiseführern und aus dem Internet geholt. Der besagte Reiseführer, der unsere geplante Route entscheidend mitbestimmt hat, ist der Lonely Planet: New Zealand’s Best Trips (Lonely Planet Road Trip). Ich mag die Reiseführer von Lonely Planet, auch wenn ich es manchmal echt schade finde, dass es viele von ihnen nur auf englisch gibt. Auf der Reise finde ich es doch einfacher, schnell mal etwas auf deutsch nachzulesen.
Bei meiner Recherche im Internet bin ich ganz schnell auf die Artikel von Mandy, von Go Girl Run gestoßen, die 9 Wochen mit einem Jucy-Camper durch Neuseeland gereist war.
Daneben ist natürlich auch Pinterest eine super Quelle für Reiseinspirationen! Mein Neuseeland-Board könnt ihr hier finden.
Reiseberichte
Ich werde in den kommenden Wochen Reiseberichte zu den einzelnen Etappen unseres Road Trips schreiben, und die dann nach und nach hier verlinken.
Habt ihr irgendwelche Fragen, die euch besonders interessieren, die ich in meinen Artikeln beantworten soll?