Warum Reisetagebuch schreiben dir gut tut

Wenn jemand eine Reise tut,
So kann er was verzählen.
D’rum nahm ich meinen Stock und Hut
Und tät das Reisen wählen.

Matthias Claudius »Urians Reise um die Welt« 1786

In diesen vier kleinen Zeilen steckt viel Wahrheit drin, wäre da nur nicht das Vergessen! Je länger man auf Reisen unterwegs ist, um so mehr vergisst man auch wieder! Wo war ich noch mal vor einer Woche? Wie hieß noch mal die kleine süße Bar, in der es so leckere Cocktails gab? Wie habe ich mich auf der Hälfte meiner Reise gefühlt?

All diese kleinen Dinge geraten aufgrund der großen, einen fast erschlagenden Menge an Eindrücken, Gefühlen und Gedanken einfach in Vergessenheit. Um dieser Vergessenheit vorzubeugen, solltest du auf deinen Reisen unbedingt ein Reisetagebuch führen! Denn:

[bctt tweet=“Reisetagebücher sind toll! Sie sind ein externes Speichermedium für deine Gefühle und Erinnerungen.“ username=““]

Deine Fotos speicherst du ja auch an einem sicheren Ort, damit sie nicht verloren gehen. Also warum nicht auch mit deinen Gedanken so verfahren? Schreibe sie auf und stelle so sicher, dass du dich auch in zwei Jahren noch an den tollen Strandkiosk erinnerst, der diese frischen Kokusnüsse verkaufte.

Eigentlich kannst du in dein Tagebuch natürlich schreiben was du willst. Ein paar Tipps gibt es trotzdem, die du beachten solltest, um aus deinem Reisetagebuch das Beste herauszuholen!

reisetagebuch-schreiben

Warum du schreiben solltest
Um Erinnerungen festzuhalten

Wenn du einen tollen erlebnisreichen Urlaub hast, bringst du super viele Erinnerungen mit nach Hause. Du zehrst von ihnen und immer wieder kommt der Gedanke: weißt du noch der lustige Verkäufer am Strand… Doch irgendwann holt dich der Alltag wieder ein, die Kollegen fragen nach deinem Lieblingsmoment im Urlaub, und irgendwann dominiert dieser eine Moment alle anderen Erinnerungen. Langsam verblasst dann die Erinnerung an den Verkäufer, den Strand… Halte diese Erinnerungen fest indem du sie aufschreibst! Schreibe dein Reisetagebuch gegen das Vergessen! Notiere dir die kleinen Fakten und Gefühle, die sonst in Vergessenheit geraten würden.

Um Zeit für dich zu schaffen

Eine Reise ist sehr oft auch mit Stress verbunden. Du willst in der dir zur Verfügung stehenden Zeit natürlich so viel wie möglich von deinem Urlaubsland sehen. Vielleicht machst du sogar einen Road Trip, wie ich ihn letztes Jahr gemacht habe. Da hast du dann wahrscheinlich einen Zeitplan den du einhalten musst, um rechtzeitig an deinem Zielort anzukommen. Deshalb haben viele Urlauber nach ihrer Reise das Gefühl, jetzt erst recht urlaubsreif zu sein. Du solltest bei all diesem Stress, auch wenn es gesunder Stress ist, darauf achten dir einfach mal die Zeit zum durchzuatmen zu nehmen. Nutze diesen „Ich-Moment“ dazu, dein Reisetagebuch zu führen und konzentriere dich dabei auf dich selber.

Um den Tag Revue passieren zu lassen

Oft fliegen die Urlaubstage nur so an einem vorbei. Und wenn es dir ähnlich geht wie mir, dann bist auch du irgendwann von all den neuen Eindrücken total erschlagen und braucht erstmal einen Tag Ruhe um all das zu verarbeiten. Reisetagebuch schreiben hilft dir ein Urlaubs-Burnout zu vermeiden. Wenn du dir jeden Abend kurz die Zeit nimmst um das Erlebte Revue passieren zu lassen, kannst du die Eindrücke, die du am Tag sammelst, viel besser verarbeiten. Du vertiefst außerdem die Erinnerungen, wenn du dich mit dem Erlebten intensiver beschäftigst. Ich habe noch Nächte nach unserer Rückkehr intensiv von unserer Reise geträumt, weil es so viel zu verarbeiten gab. Und das obwohl wir vieles im Reisetagebuch festgehalten haben!

Um später besser von deiner Reise berichten zu können

Welcher deiner Freunde hat schon Lust sich deine 5000+ Urlaubsfotos anzuschauen? Viel schöner sind die Fotos doch in einem Fotobuch aufgehoben. Oder wenn du einen Blog schreibst, planst du vielleicht eine Serie über deine Reise. Oft dauert es ein paar Wochen bis man es schafft sich diesem Projekt zu widmen. An die Orte auf den Fotos kann man sich dann gerade noch so erinnern, aber die kleinen Besonderheiten der Aufnahmen sind dann schon vergessen. Dein Reisetagebuch liefert dir Anekdoten für dein Fotobuch oder deinen Blog. So kannst du deine Berichte auch noch Wochen nach deiner Rückkehr lebhaft und interessant gestalten.

Wie du schreiben solltest
  • Schreibe täglich – Nimm dir jeden Tag die Zeit um dein Tagebuch zu schreiben. Je frischer deine Erinnerungen sind, um so besser. Verschiebe es nicht auf morgen! Denn aus morgen wird übermorgen, und dann sind deine Gefühle und Gedanken nicht mehr dieselben. Schaffe dir eine Regelmäßigkeit. Schreibe zum Beispiel immer immer morgens, bei einer Tasse Kaffee. Oder Abends, wenn du den Tag noch mal Revue passieren lässt. Wichtig ist, dass du den für dich passenden Zeitpunkt findest und deine Erinnerungen frisch und ungefiltert aufs Papier bringst. Zu Hause wirst du dich dann über schon längst vergessene Details freuen.
  • Schreibe leserlich und kurz – Ein ganz wichtiger Punkt! Dir bringen die besten Erinnerungen nichts, wenn du sie zu Hause nicht mehr lesen kannst. Also schreibe leserlich. Du brauchst auch keinen Roman zu schreiben, es reichen zusammenhängende Stichwörter um später deine Gedanken wieder aufzufrischen. Wenn du alles ganz ausführlich aufschreiben möchtest, ist das Vorhaben schon fast zum Scheitern verurteilt. Denn du willst doch sicherlich den Großteil deines Urlaubs mit Reisen verbringen, und nicht mit Tagebuch schreiben, oder?
  • Schreibe Ort und Datum auf – Notiere dir, wo und wann du deinen Eintrag schreibst. Wir haben während unseres Road Trips auch immer noch die Kilometer aufgeschrieben, die wir an jedem Tag gefahren sind und den Campingplatz auf dem wir übernachtet haben. Diese Kleinigkeiten geraten sonst schnell in Vergessenheit. Dabei sind gerade sie wichtig um den Urlaub später für ein Fotobuch oder einen Blogbeitrag aufzuarbeiten.
  • Schreibe nur für dich – Sei ehrlich in deinem Reisetagebuch und schreibe nur für dich! Niemand anders wird deine Notizen lesen, es sei denn du willst es. Also erfinde keine spannenden Abenteuer, wenn an einem Tag einfach mal nichts passiert ist. Und wenn du mal einen schlechten Tag hattest, dann schreibe auch das auf! Kein Urlaub ist nur perfekt und du willst doch die Wirklichkeit festhalten, und nicht den Urlaub wie du ihn dir erträumt hattest. Denn dadurch würde der ganze Sinn so eines Tagebuchs verloren gehen.
  • Schreiben ist nicht alles – Sammeln ist eine tolle Alternative! Du kannst einfach alles sammeln. Eintrittskarten, Zugtickets, Postkarten, Restaurantrechnungen… Natürlich brauchst du nicht jeden Schnipsel aufheben, aber hier und da mal eine Erinnerung ist eine tolle Ergänzung in deinem Tagebuch und macht alles etwas lebendiger.

reisetagebuch-sammeltasche

Welche Arten von Reisetagebüchern gibt es?

Man kann eigentlich zwischen zwei Arten von Reisetagebüchern unterscheiden: altmodische Tagebücher aus Papier, oder Tagebücher die man elektronisch führen kann. Beide haben ihre Vor- und Nachteile.

Reisetagebuch altmodisch auf Papier

Vorteile: Du brauchst nichts außer dem Tagebuch und einem Stift. Außerdem kannst du gesammelte Erinnerungen direkt in das Buch kleben oder kleine Skizzen aufzeichnen um das Geschriebene auch bildlich festzuhalten.

Nachteile: Du brauchst eine lesbare Schrift, damit du das Geschriebene auch nach Monaten noch entziffern kannst. Für das Schreiben musst du dir Zeit nehmen. Du kannst keine „tote“ Zeit während holprigen Fahrten zum Schreiben nutzen.

Es gibt viele Möglichkeiten deine Erinnerungen auf Papier festzuhalten. Du kannst dir ein einfaches Notizbuch kaufen, oder ein spezielles Reisetagebuch. Es gibt Bücher die dir volle Freiheit beim Schreiben lassen, und solche wo du nur eine Vorlagen mit deinen Erinnerungen füllen musst. Du musst für dich entscheiden, mit welcher Art Buch du besser zurechtkommen würdest.

Elektronisches Reisetagebuch

Bei einem elektronischen Reisetagebuch notierst du deine Gedanken auf deinem Laptop, Tablet oder Smartphone.
Du kannst eine einfach Notiz-App nehmen, oder eine spezielle Tagebuch-App. Wenn es die Möglichkeit gibt, dann achte darauf, dass sich deine App zum Beispiel über die Cloud mit unterschiedlichen Geräten synchronisiert. Dann wäre es egal von welchem Gerät du dein Tagebuch führst, es würde immer alles am selben Ort gespeichert.

Vorteile: Du musst dir keine Gedanken über die Lesbarkeit deiner Schrift machen und du brauchst kein Tageslicht zum Schreiben. Außerdem kannst du auch auf holperigen Bus- oder Zugfahrten schreiben.

Nachteile: Du brauchst Strom oder musst immer darauf achten, dass deine Geräte aufgeladen sind. Wenn du Internet auf deinem Gerät hast, wirst du schnell mal von Facebook, Instagram oder ähnlichem vom Schreiben abgelenkt.

 

JourneyBooks

Ich bin vor kurzem auf die JourneyBooks gestoßen. Diese tollen Reisetagebücher sind individuell für verschiedene Reiseziele designed. Sie bieten dir inspirierend, interaktiv und praktisch die Möglichkeit die Erlebnisse während deines Urlaubs festzuhalten.

journeybook-ansicht

Schon bevor du eines dieser Bücher mit deinen Abenteuern füllst, findest du tolle Reisezitate und kleine Challenges auf den Seiten des Buches. Zum Beispiel: Hinterlasse hier einen beliebigen Abdruck: Finger-, Kaffeetassen- oder Weinglas-Abdruck. Oder: Schreibe eine Postkarte an einen Menschen, der nicht mit einer Karte von dir rechnet. Das sind kleine, interaktive Aufgaben die ohne großen Aufwand erledigt werden können und die Erinnerungen an deinen Urlaub noch interessanter machen.

Ich finde das ist eine tolle Idee und lockert das Schreiben etwas auf. Auch die 12 Things und der kleine Sprachkurs in jedem JourneyBook sorgen schon vor der Reise für Urlaubsstimmung. Auf meiner nächsten Reise freue ich mich schon darauf eines der Bücher zu benutzen!

 

Jetzt weißt du worauf du beim Schreiben eines Reisetagebuchs achten solltest und welche Möglichkeiten von Tagebüchern es gibt.

Schreibst du auch Tagebuch wenn du auf Reisen bist?  Wenn ja, was ist dein ultimativer Tipp beim Schreiben von Reisetagebüchern? Schreibe mir deine Erfahrungen und Tipps in die Kommentare.

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Transparenz: Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit JourneyBook entstanden.

6 Gedanken zu „Warum Reisetagebuch schreiben dir gut tut

  1. Super Idee mit dem Reise-Tagebuch. Das werde ich im Sommer sicher auch mal machen, wenn ich ganz allein in Stuttgart unterwegs bin. Denn gerade beim Bloggen will man ja am Ende auch noch den Namen des leckeren Restaurants weitergeben können.
    Letztes Jahr gab es da kurze Handy-Notizen, aber dieses Jahr dürfte es ruhig etwas schicker werden – also mit echtem Notizbuch 🙂
    Liebe Grüße

  2. Hallo Julia,

    ich habe früher bereits meine Reisetagebücher geschrieben, aber mir ist das mittlerweile irgendwie abhanden gekommen….
    Wenn ich deinen Text aber so lese bekomme ich direkt wieder Lust darauf! Vielleicht werde ich es im Juli wieder starten, wenn wir nach Malaysia fliegen.

    Liebe Grüße

    Sabine

    1. Hallo Sabine,
      du solltest auf jeden Fall wieder ein Reisetagebuch schreiben!
      Man kann seine Erinnerungen dadurch so viel besser festhalten und es kostet auch nicht viel Zeit sich jeden Tag ein bisschen was zu notieren.
      Malaysia klingt super spannend! Da gibt es bestimmt viele tolle Momente und Situationen die du nicht vergessen möchtest.
      Beste Grüße,
      Julia

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