Gastbeitrag von Birgit Terletzki
Die Vorboten von Rückenschmerzen sind meist beginnende Nackenschmerzen, die irgendwann zum täglichen Leben dazugehören, oft auch begleitet von Spannungskopfschmerzen.
Zu 90 Prozent liegen die Ursachen hierfür in unserer heutigen modernen westlichen Lebensweise.
Wir ernähren uns ungesund, stehen ständig unter Strom, sind permanent erreichbar – egal ob für den Chef oder für Freunde und Familie, sind ungesunden Umweltbelastungen wie zum Beispiel Elektrosmog, WLAN und Funk ausgesetzt und bewegen uns definitiv zu wenig.
Doch wenn wir erst mal unter ständigen Nackenverspannungen leiden, dann heißt es aufgepasst. Denn wenn wir nun nichts dagegen tun, reißt der bereits losgestoßene Dominostein alle anderen systematisch mit – wir spüren es im Rücken.
Das kann man sich so vorstellen: Der Mensch besteht aus ca. 650 Muskeln, die alle irgendwie miteinander verbunden sind. Und wenn eine Muskelpartie leidet, dann leiden in nicht allzu langer Zeit die darauffolgende Muskelpartie, dann die nächste und so setzt sich das immer weiter fort – eben wie der Dominoeffekt.
Dem gilt rechtzeitig vorzubeugen, denn dein Rücken ist der wichtigste Alltagsbegleiter und Freund. Ohne ihn könntest du die Einkaufstüten nicht allein nach Hause tragen, du könntest dir die Schuhe nicht zubinden, das Buch im oberen Bücherregal würdest du auch nicht erreichen, und beim Autofahren wärst du auch eine Gefahr für dich und andere.
Dein Rücken ist deine Stütze in deinem Leben. Du solltest ihn also gut behandeln und wertschätzen. Und diese Wertschätzung zeigst du ihm an deutlichsten mit einer erhöhten Aufmerksamkeit ihm gegenüber, ausreichend Bewegung und im besten Fall noch mit einer gesunden und lebendigen Nahrung.
Tipp 1: Vorbeugen ist die beste Medizin
Gestalte deinen Alltag so aktiv wie es nur möglich ist und trainiere gezielt deine Nacken- und Rückenmuskulatur. Denn Rückenschmerzen sind keine Krankheit, sondern Ausdruck einer Störung im Zusammenspiel der Muskeln, Gelenke, Sehnen, Wirbelknochen und Bandscheiben. Die Ursachen können vielseitig sein.
Je besser der Rücken trainiert und gestärkt ist, desto besser kann er Belastungen standhalten. Beginne also besser jetzt als spät.
Tipp 2: Der Königsweg gegen Rückenschmerzen ist und bleibt die Bewegung
Schon evolutionsbedingt ist unser Bewegungsapparat nicht fürs lange Sitzen oder einseitige Beanspruchung geschaffen. Unser Rücken bleibt nur durch regelmäßige Bewegung beweglich, geschmeidig und gesund.
Nutze in deinem Alltag jede Möglichkeit, die sich dir bietet. Sei es Treppen steigen, die Mittagspause mit einem straffen Spaziergang verbringen, Fahrradfahren und 2- bis 3-mal die Woche Ausdauersport. Egal ob du lieber schwimmen, joggen, walken, tanzen oder Fahrrad fahren magst.
Wichtig ist, dass es wenigstens 30 Minuten sind, die du dich wirklich ausdauernd bewegst.
Tipp 3: Übungen für´s Büro
Baue aktive Pausen ein. Allein schon wenn du alle halbe Stunde die 4 Minuten-Übungen machst, wird das deinen Rücken und Nacken stärken und gut tun.
Tipp 4: Dynamisch sitzen
Krummes und schiefes sitzen lässt nicht nur deine Rückenmuskulatur erschlaffen, auch deine inneren Organe treibst du damit ins Koma. Die Folgen sind vielschichtig und oft nicht darauf zurückzuführen. Sitze deshalb möglichst „dynamisch“, soll heißen: Verlagere dein Gewicht, rücke auf dem Stuhl nach vorn, setze dich entspannt nach hinten, strecke und reckte dich, stehe zwischendurch immer wieder mal auf und baue aktive Pausen ein.
Tipp 5: Richtig stehen
Ja auch das Stehen will gelernt sein. Bei der optimalen stehenden Grundhaltung hältst du dich im Gleichgewicht, ohne übermäßige Belastung der Muskeln und Bänder.
So stehst du richtig: Das Körpergewicht verlagerst du jeweils auf das nach vorn gestellte Standbein.
Das Stand- und Spielbein häufig wechseln.
Knie leicht gebeugt.
Zwischendurch immer wieder ein paar Schritte gehen und sich strecken.
Tipp 6: Auf eine gesunde Ernährung achten
Die Ernährung hat einen extrem großen Einfluss auf Krankheit, Schmerz oder Gesundheit und Wohlbefinden. Viele Nahrungsmittel fördern Schmerzen und Krankheiten – auch Rückenschmerzen.
Rückengesunde Nahrungsmittel sind lebendige pflanzliche Nahrungsmittel. Diese versorgen den Körper mit allen Nährstoffen die er benötigt, halten ihn in einem basischen Milieu und können Entzündungsherde lindern und abklingen lassen.
Tipp 7: Stress und Frust meiden
Über- aber auch Unterforderung und Unzufriedenheit führen zu Erschöpfungszuständen, Verspannungen und vielen anderen körperlichen Belastungen – die sich oft im Rücken und Nacken widerspiegeln.
Finde also ein gesundes Maß und gönne dir regelmäßige Entspannungsphasen, die aus Ruhe und Bewegung bestehen dürfen. Schau auch hinter die Kulissen, ob es vielleicht Erlebnisse und Erfahrungen gegeben hat, die dazu führten, dass du so bist wie du bist. Wer beispielsweise schon sehr früh Verantwortung übernehmen musste, wird im Erwachsenenalter häufig unter Nackenverspannungen leiden. Denke daran, deine Seele hat einen sehr großen Einfluss auf deine Gesundheit.
Fazit: Sobald du dir täglich etwa 30 Minuten Zeit für deinen Rücken nimmst, wird sich dieser sicherlich nur noch selten bemerkbar machen.
Baue also regelmäßige Kräftigungs- und Dehnungsübungen in deinen Joballtag ein, nähre deinen Körper mit hochwertiger und lebendiger Nahrung, genieße bewusst entspannte Momente und streichle deine Seele. Gehe achtsam und wertschätzend mit dir, deinem Körper, Geist und Seele um und Rückenschmerzen oder Nackenverspannungen gehören endgültig der Vergangenheit an.
Dieser Blogbeitrag ist ein Gastbeitrag von Birgit Terletzki für fitnessfenster.de.
Birgit ist gelernte Gesundheitsökonomin und Pharmareferentin und schreibt auf ihrer Seite www.birgit-terletzki.de über alltagstaugliche Methoden und Strategien für einen gesunden Rücken und Methoden für ein ganzheitliches Stressmanagement.
Neben ihrem Beitrag hier für euch, hat sie für euch auch noch ein digitales Poster mit 4 Übungen gegen Nackenverspannungen für euch vorbereitet.
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Bilder: Pixabay